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Sternstunde der Musica Sacra

Tübinger Figuralchor gibt eindrucksvolles Konzert im Erlenbad mit Werken geistlicher Chormusik

22.05.2007 - Einen gesanglichen Genuss bot der Tübinger Figuralchor im Kloster Erlenbad. Die gelungene Liedauswahl und die hohe gesangliche Qualität überzeugten die Konzertbesucher.

Sasbach-Obersasbach. »Denn der Herr ist freundlich und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für«. Diese frohe Botschaft aus den Psalmen des Alten Testaments stand am Ende eines beeindruckenden Konzertes mit geistlichen Chorwerken, das der Figuralchor Tübingen in der Klosterkirche Erlenbad in Obersasbach gab. Die Psalmvertonungen und Orgelwerke aus verschiedenen musikalischen Epochen, die hohe Qualität des Dargebotenen und die andachtsvolle Atmosphäre sorgten für eine Sternstunde der Musica Sacra.

Kontakt über Sängerin

Über eine Sängerin kam der Kontakt des Figuralchores unter der Leitung von Katja Rambaum zum Kloster Erlenbad zustande, in dessen Bildungs- und Exerzitienhaus Hochfelden sich die 45 Sänger vier Tage zu einer Chor- und Konzertreise aufhielten, wie Schwester Erna Maria in ihrer Begrüßung berichtete. Den Tübinger Figuralchor gründete Rambaum 2003 im Rahmen der »Tübinger Chorprojekte«. Seither tritt er regelmäßig in Gemeinde- und Klinikgottesdiensten sowie bei Konzerten in Tübingen und darüber hinaus auf.

Der Schwerpunkt liegt vorwiegend auf geistlichen a-cappella-Werken aus allen Epochen sowie Kantaten von Johann Sebastian Bach. Der Chor überzeugte mit einer gesanglichen Qualität, die nahezu professionellen Charakter hatte und in Stimmbildung, Dynamik und Homogenität von einer sehr guten Chorarbeit zeugte.

Das stimmliche Können der Sänger, das Klangbild des Chores und die nuancierten Klangfacetten bei den Motetten waren ein gesanglicher Genuss, wie der Figuralchor die in den Psalmen beschriebenen und von den Komponisten vertonte Gefühle und Erfahrungen

von Menschen zum Ausdruck brachte. Text, Vertonung und Klangfarben formten sich zu geistlichen Kunstwerken, bei denen die Sänger die Charakteristika der Werke wie den Motetten von Heinrich Schütz »Herr, auf dich traue ich« und »Die mit Tränen säen« sehr gut herausarbeitete.

Durch die Auswahl von Werken verschiedener Komponisten wie Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms durften die Zuhörer auch ganz unterschiedliche Vertonungen erleben, so der geradezu virtuose Lobpreis Gottes in der Motette »Lobet den Herrn« oder in dem Buß-Psalm »Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz«.

Feine Klangbilder

Die ausgeprägte Stimmkultur und die feinen Klangbilder des Chores prägten auch die wunderbaren Motetten von Felix Mendelssohn-Bartholdy, wobei der Figuralchor mit »Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir« und »Jauchzet dem Herrn alle Welt« eine besondere Freude bereitete. Die Harmonie des Konzertes bereicherte die studierte Musikerin Christiane Lux, die meisterlich die Orgel spielte und die ganze Klangfülle der »Königin der Instrumente« zum Klingen brachte. Dargeboten wurden Werke alter Meister, und auch hier erlebten die Zuhörer Musik aus verschiedenen Epochen, die technisch versiert und in virtuoser Manier gespielt wurde.

Zur Aufführung kamen Toccata super »In te domine speravi« von Samuel Scheidt und Präludium in A, BuxWV 151, von Dietrich Buxthehude sowie das imposante Werk Präludium und Fuge in E, BWV 566 von Johann Sebastian Bach. Hierbei zog Organistin Lux wahrlich alle Register und präsentierte eine glänzende Leistung, die für einen Höhepunkt des Konzertes sorgte.

Mittelbadische Presse / Acher-Rench-Zeitung