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„Himmel und Erde“ in Wort und Ton

Konzert am 3. Juni 2011 in Wassertrüdingen

Chorwerke aus fünf Jahrhunderten durfte das Publikum in einem beeindruckenden Konzert des Tübinger Figuralchores in der Wassertrüdinger Stadtkirche erleben. Unter der Leitung von Dirigentin Katja Rambaum begann der Chor mit einem kontrapunktisch sehr komplexen Kanon des Komponisten Adam Gumpelzhaimer (16. Jh). Mit der Interpretation fünf- bis achtstimmiger Motetten von Monteverdi, Schütz u. A. stellte die Leiterin durch ihr sensibles und präzises Dirigat den in sich stimmigen Klangkörper ihres Chores unter Beweis.

Um den Sängerinnen und Sängern ein Durchatmen zu ermöglichen, trug Stadtkantor Steffen Böttcher eine Choralbearbeitung J. S. Bachs auf der Orgel vor. Dabei bediente er sich einer Transkription des ursprünglich für das Manual geschriebenen Werkes, in der der cantus firmus ("Allein Gott in der Höh' sei Ehr") auf das Pedal übertragen wurde, um eine besseres Erkennen zu erreichen.

Es folgten Chorsätze aus der Romantik, Bruckner und Mendelssohn. Hierbei zeigten die Interpreten, dass sie stilsicher und klangschön in den unterschiedlichen Epochen agieren können. Dies wurde nachfolgend auch mit zwei Distler-Motetten (1933/41) deutlich, die zeitweilig an die Grenzen der vertrauten Harmonik gehen.

Der Figuralchor in der Kirche in Wassertrüdingen

Nach dieser Exkursion führte der Chor wieder zurück zu Heinrich Schütz. Mit drei Motetten des Meisters wurde noch einmal das Motto "Himmel und Erde" sehr ergreifend in Wort und Ton gesetzt, welches um Christi Himmelfahrt herum für die Chorreise nach Franken – vom Hesselberg über Wassertrüdingen nach Segringen – gewählt wurde.

Das zahlreich vertretene Publikum dankte mit langem und herzlichem Applaus.